Währungsunion - Was ist das, Definition und Konzept

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Anonim

Die Währungsunion ist die Situation, in der zwei oder mehr Länder die gleiche Währung teilen.

Die Währungsunion gilt als fast die letzte Phase der wirtschaftlichen Integration mit einem geringeren Koordinierungsgrad als der einer Wirtschaftsunion.

Die Mitgliedsländer einer Währungsunion teilen auf makroökonomischer Ebene fast die gesamte Wirtschaftspolitik, da eine gemeinsame Geldpolitik eine gewisse Homogenität in der Fiskalpolitik erfordert. Aus diesem Grund haben Währungsunionen wie die Eurozone unter anderem bestimmte Niveaus des öffentlichen Defizits als Zugangsvoraussetzungen.

Durch den Beitritt zu einer Währungsunion treten die Mitgliedsländer einen Teil ihrer Souveränität an die Zentralbank ab, die für die Ausgabe der Gemeinschaftswährung und die Festlegung der Geldpolitik zuständig ist.

Ebenso ist zu beachten, dass für die Bildung einer Währungsunion keine vorherige Wirtschaftsunion erforderlich ist.

Arten und Beispiele der Währungsunion

Je nach Grad der wirtschaftlichen Integration der Mitglieder gibt es drei Arten von Währungsunionen:

  • Informell: Besteht aus der einseitigen Einführung einer Fremdwährung. Auf diese Weise wird die Währungshoheit auf ein Land übertragen, dessen Zentralbank als zuverlässiger wahrgenommen wird, oder auf einen größeren Handelspartner, um den Handel zu erleichtern. Einige Beispiele für Nationen, die diese Art von Maßnahme übernommen haben, sind Ecuador und Panama, deren Währung der US-Dollar (Dollarisierung) ist, oder Liechtenstein, dessen Währung der Schweizer Franken ist.
  • Formell: Es wird durch eine bilaterale oder multilaterale Vereinbarung zwischen den Ländern, die die Währung übernehmen, und der ausgebenden Stelle erstellt. Beispiele für eine formelle Währungsunion sind die Gemeinsame Währungsunion, bestehend aus Südafrika, Lesotho, Swasiland und Namibia, die sich den südafrikanischen Rand teilen. Ebenso Monaco und Andorra, die den Euro eingeführt haben. Darüber hinaus halten die Währungen verschiedener Länder manchmal eine 1:1-Parität aufrecht, wie beispielsweise der Singapur-Dollar, der den gleichen Wert wie der Brunei-Dollar hat.
  • Formell mit gemeinsamer Politik: Es handelt sich um ein Abkommen, in dem die Unterzeichnerstaaten eine gemeinsame Ausgabestelle einrichten. Diese Institution legt die Geldpolitik für alle Mitglieder fest. Das deutlichste Beispiel ist der Euro für Mitglieder der Europäischen Union mit der Europäischen Zentralbank. Es gibt auch andere Beispiele wie den CFP-Franc, der vom französischen Overseas Issuing Institute für Französisch-Polynesien, Neukaledonien und Wallis und Futuna ausgegeben wird.