Die Kuznets-Kurve ist eine grafische Darstellung, die den Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Einkommensungleichheit zeigt.
Diese Hypothese wurde von dem Ökonomen, Gewinner des Wirtschaftsnobelpreises 1971, Simon Kuznets entwickelt; der auch einen der von Ökonomen am häufigsten verwendeten Indikatoren entwickelt hat: das Bruttoinlandsprodukt (BIP).
Kuznets-Kurven-Hypothese
Kuznets führte umfangreiche Untersuchungen zum Wirtschaftswachstum durch. In einem solchen Fall untersuchte er, ob die Einkommensungleichheit durch das Wirtschaftswachstum beeinflusst wird. Folglich nahm er Daten aus den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Deutschland, um seine Hypothese zu überprüfen. Obwohl derselbe Autor die Daten für unzureichend hält, dienen sie dazu, den langfristigen Trend der Industrieländer zu beobachten.
Diese Daten entsprechen dem Einkommen vor direkten Steuern und ohne Berücksichtigung der staatlichen Beihilfen. Es ist wichtig, dies zu klären, denn es gibt Länder, in denen der Anteil und die Progression von direkten Steuern und staatlichen Beihilfen höher sind. Daher wird eine noch stärkere Verringerung der Einkommensungleichheit erwartet, gestützt durch dieses Ergebnis mit Daten aus den USA und Großbritannien.
Andererseits konnte nachgewiesen werden, dass die Stabilität bzw. der Abbau der Ungleichheit mit deutlichen Anstiegen des realen Pro-Kopf-Einkommens einherging. Als Analyse kann ein konstanter prozentualer Anteil unterschiedlicher Gruppen auf Einkommensebene betrachtet werden. Daraus wird geschlossen, dass die unteren Einkommensgruppen schneller zunehmen würden als die höheren Einkommensgruppen.
Dieser Effekt wird durch die Abwanderung von Landarbeitern in städtische Gebiete erklärt, in denen Industrien entwickelt werden. Es wird jedoch auch davon ausgegangen, dass dieser Effekt bei der anschließenden Verlagerung von Arbeitskräften in den Dienstleistungssektor zu beobachten ist.
Grafische Darstellung der Kuznets-Kurve
Als Ergebnis der Untersuchung wird die Existenz einer umgekehrten „U“-förmigen Kurve nachgewiesen. Folglich bewegt sich die Wirtschaft in einer Phase vor der Industrialisierung in Richtung einer Situation größerer Ungleichheit. Mit dem Prozess des Wirtschaftswachstums und dem Erreichen eines bestimmten Niveaus nimmt die Ungleichheit jedoch ab, wie in der folgenden Abbildung zu sehen ist.
Kritik an der Kuznets-Kurve
Die empirischen Beweise haben zu gemischten Ergebnissen geführt, als versucht wurde, die Kuznets-Hypothese zu testen.
Einerseits folgten Länder wie Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Schweden einem der Hypothese entsprechenden Verlauf. Auf der anderen Seite haben die Volkswirtschaften der Niederlande, Norwegens und Ostasiens dem Ergebnis nicht entsprochen. Einige der Forscher führen die negativen Fälle auf den technologischen Fortschritt oder andere nicht-ökonomische, aber politische und institutionelle Elemente zurück.
Schließlich gab derselbe Autor 1955 zu, dass die Daten nicht ausreichen, um seine Hypothese mit absoluter Sicherheit zu überprüfen. Obwohl die Vorstudie ein wichtiger Fortschritt für die Theorie des Wirtschaftswachstums war.