Der spanische Stromriese Iberdrola ist nicht nur ein großes Energieunternehmen in Europa und den USA, sondern mit seinen jüngsten Entwicklungen auch einer der führenden Betreiber in Lateinamerika. Und es ist, dass der viertgrößte Energiekonzern der Welt bedeutende Investitionen in Ländern mit großem Energiepotenzial wie Mexiko und Brasilien getätigt hat.
In Brasilien ist es Iberdrola gelungen, ihre brasilianische Tochtergesellschaft Elektro mit Neoenergía zu verschmelzen. Diese Fusion macht Iberdrola zum führenden Betreiber sowohl in Brasilien als auch in Lateinamerika, da es 13,4 Millionen Nutzer bedienen wird. Der Anteilsbesitz der neuen Gesellschaft verteilt sich wie folgt: 52,45 % des Kapitals verbleiben in den Händen von Iberdrola, 38,21 % der Anteile befinden sich im Besitz von Previ, die restlichen 9,35 % gehören der Bank do Brasil.
Anzumerken ist, dass die Windenergie bei zukünftigen Projekten des Unternehmens eine wichtige Rolle spielen wird. Sowohl Iberdrola als auch Neoenergía besitzen 50 % an Força Eólica do Brasil (FEB), einem Unternehmen mit großen Windparks im Land Rio de Janeiro, das neue Anlagen in den Parks Lagoa I und II sowie in Canoas errichten will.
Zu den Windprojekten wird es auch notwendig sein, ein wichtiges Engagement für Projekte im Zusammenhang mit Wasserkraft hinzuzufügen. In diesem Sinne hat FEB 1.100 Millionen Euro in das Wasserkraftwerk Tele Pires investiert, das mehr als 5 Millionen Nutzer mit Energie versorgt.
In Mexiko ist Iberdrola seit mehr als 18 Jahren tätig und bedient mehr als 20 Millionen Verbraucher. Unter den wichtigen Investitionen, die im Land getätigt werden, ist das Kombikraftwerk Topolomambo III hervorzuheben, das eine Investition von mehr als 400 Millionen US-Dollar umfassen und mehr als 2,5 Millionen Mexikaner mit Strom versorgen wird. Im November 2016 weihte Iberdrola mit einer Investition von 250 Millionen Dollar den Hauptsitz von Dulces Nombre II in der Nähe von Monterrey ein. Das Engagement von Iberdrola in Mexiko beläuft sich auf rund 3.000 Millionen Dollar.
Wie in Brasilien ist Iberdrola auch in Mexiko mit 367 Betriebs-Megawatt eine bedeutende Präsenz im Windsektor. Diese Energielieferung ist ihr durch langfristige Verträge mit Privatkunden zugesprochen worden. In Bekräftigung seines Engagements für erneuerbare Energien wird Iberdrola seine ersten beiden Photovoltaik-Kraftwerke in Mexiko in den Werken Hermosillo und Santiago Fotovoltaico bauen.
Angesichts der positiven Nachrichten aus Lateinamerika hat in Spanien das Kernenergiegeschäft bei Iberdrola Verluste verursacht. Bereits 2015 beliefen sich die Verluste von Iberdrola Generación Nuclear auf 221 Millionen Euro, 2016 stiegen die Verluste auf 309 Millionen Euro.
Iberdrola Generación Nuclear verfügt über Vermögenswerte im Wert von insgesamt 4.200 Millionen Euro und ist an den Kraftwerken Garoña, Cofrentes, Ascó, Vandellós und Almaraz beteiligt. All dies macht es zusammen mit dem Stromunternehmen Endesa zum Energieunternehmen mit der größten Beteiligung an den aktiven Kernkraftwerken in Spanien. Die schlechten Ergebnisse im Nuklearsektor haben Iberdrola dazu veranlasst, die Abschaffung der Kernkraftwerke in Erwägung zu ziehen.
Iberdrola Generación Nuclear argumentiert ihrerseits, dass die Verluste in den Jahren 2015 und 2016 auf den Rückgang der Marktpreise und die hohen Steuern der Unternehmen im Kernenergiesektor zurückzuführen seien.