Joseph Schumpeter - Biografie, wer er ist und was er getan hat

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Joseph Schumpeter - Biografie, wer er ist und was er getan hat
Joseph Schumpeter - Biografie, wer er ist und was er getan hat
Anonim

Joseph Schumpeter (1883-1950), geboren in Tschechien, war ein renommierter österreichisch-amerikanischer Ökonom und Politikwissenschaftler. Seine Arbeit war geprägt von der Erforschung von Innovation und ihren Auswirkungen auf Wirtschaftskreisläufe.

Der Wissenschaftler hob die Rolle der Wirtschaft als Schöpfer neuer Prozesse und Produkte hervor. Innovationen transformieren Geschäftsmodelle in verschiedenen Branchen. Dies wird als kreative Zerstörung bezeichnet.

Schumpeter verteidigte während seiner gesamten Tätigkeit die unternehmerische Freiheit. Er unterstützte jedoch die Gewährung temporärer Monopole für Innovationen. Dies, um kreative Aktivitäten zu schützen und profitabler zu machen.

Leben von Joseph Schumpeter

Das Leben von Joseph Schumpeter war von folgenden Ereignissen geprägt:

  • Er studierte an der Universität Wien. Seine Lehrer waren Friedrich von Wieser und Eugen von Böhm-Bawerk, Vertreter der Österreichischen Schule.
  • Ab 1909 lehrte er an den Universitäten Wien, Czernowitz (Ukraine), Graz und Bonn.
  • Von März bis Oktober 1919 bekleidete er das Amt des österreichischen Finanzministers.
  • Er ließ sich 1932 in den Vereinigten Staaten nieder. Während dieser Zeit war er bis zu seinem Tod im Jahr 1950 Professor an der Harvard University.

Joseph Schumpeters Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung

In seinem 1911 erschienenen Werk "Theory of Economic Development" weist Joseph Schumpeter darauf hin, dass Innovationen für die Entwicklung notwendige Störungen sind. Es gibt also einen Unterschied zu den Neoklassikern.

Angenommen, ein Unternehmen führt einen neuen, effizienteren Prozess ein. In diesem Fall hat der Innovator einen Vorteil gegenüber den anderen Bietern. Daher gibt es keinen perfekten Wettbewerb. Diese Bedingung ist nach der neoklassischen Ökonomie notwendig, damit der Markt ein Gleichgewicht erreicht.

Für Schumpeter ist es jedoch wichtig, nicht das Gleichgewicht zu suchen. Im Gegenteil, das kapitalistische System erfordert technologische Schocks, die Störungen erzeugen.

Der österreichische Professor stellt außerdem fest, dass Innovationen auf folgende Weise entstehen können:

  • Einführung neuer Waren.
  • Die Schaffung einer beispiellosen Produktionsmethode.
  • Die Eröffnung eines neuen Marktes.
  • Beschaffung einer neuen Rohstoffquelle.
  • Die Schaffung eines Monopols (oder die Zerstörung eines bestehenden).

Schumpeters Konjunkturzyklen

In "Business Cycles" (1939) identifiziert Schumpeter drei Typen von Phasen. Erstens die Kondratieff-Welle, die sich zwischen 40 und 50 Jahren erstreckt. Dann haben wir den Jongleur, der 5 bis 10 Jahre dauert, und den Kitchin-Zyklus, der kürzer ist als die vorherigen.

Eine Kondratieff-Welle kann fünf oder sechs Juglar enthalten. Diese wiederum können drei oder vier Kitchins gruppieren. Der österreichische Ökonom erkannte jedoch, dass sich Zyklen nicht immer mit der gleichen Periodizität wiederholen.

Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie

In "Capitalism, Socialism and Democracy" (1942) hinterfragt Schumpeter die Zukunftsfähigkeit des Kapitalismus.

Der österreichische Professor warnt davor, dass mit dem wirtschaftlichen Fortschritt die Rolle der Innovation tendenziell an Bedeutung verliert. Dies liegt daran, dass die Wirtschaft ihre Funktionen an Spezialistengruppen delegiert.

Dies geschieht, wenn Unternehmen wachsen und nicht mehr von ihren Eigentümern geführt werden. In diesem Fall wird ein Verwaltungsrat gewählt, der die Leitung des Unternehmens übernimmt. Diese Fachleute neigen jedoch dazu, automatisiert und vorhersehbar zu handeln.

Das heißt, laut Schumpeter neigen Manager großer Unternehmen dazu, Innovationen nicht zu priorisieren. Dies im Vergleich zu den Kleinunternehmern, die der Motor des Kapitalismus sind.

Kurz, Schumpeter sieht in Zukunft eine intellektuelle Elite, die die unternehmerische Arbeit konzentriert. So werden die innovationsfördernden Manager verschwinden.

Die Geschichte der Wirtschaftsanalyse

"History of Economic Analysis" von 1954 war ein posthumes Werk von Schumpeter. Sein Zweck war es, die Entwicklung des wirtschaftlichen Denkens seit dem antiken Griechenland zu analysieren.

In dieser Arbeit sticht die Herangehensweise an das Erbe von David Ricardo heraus. Schumpeter bewunderte diesen englischen Ökonomen sehr. Er erkannte jedoch, dass seine Arbeit nicht originell war, sondern sammelte Theorien Dritter.