Anleihegläubiger - Was es ist, Definition und Konzept

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Anleihegläubiger - Was es ist, Definition und Konzept
Anleihegläubiger - Was es ist, Definition und Konzept
Anonim

Ein Anleihegläubiger ist jeder Agent, der eine Anleihe besitzt. Sie gelten somit als Gläubiger des Unternehmens oder des Staates, der die betreffende Anleihe ausgegeben hat.

Eine Anleihe stellt einen Kreditvertrag zwischen einem Emittenten und einem Investor dar. Die Anleihebedingungen verpflichten den Emittenten zur Zahlung des geliehenen Betrags (die Hauptsache) an einem bestimmten Datum. Der Anleger (Anleiheinhaber) verdient in der Regel von Zeit zu Zeit einen bestimmten Betrag an Zinsen. Anleihegläubiger können ihre Anleihen sowohl am Primärmarkt (direkt an den Emittenten) wie im sekundär (auf dem Rentenmarkt).

Zusammenfassend ist ein Anleihegläubiger die natürliche oder juristische Person, die eine Anleihe besitzt. Das heißt, es ist der Inhaber der Anleihe.

Rechte der Anleihegläubiger

Im Gegensatz zu Aktionären genießen Anleihegläubiger nur wirtschaftliche Rechte:

  • Recht auf regelmäßige Zahlungen. Diese regelmäßigen Zahlungen sind die Coupons und werden im Besitz der Anleihe erhalten.
  • Recht auf Erhalt des Kapitals der Anlage zu dem zum Zeitpunkt der Ausgabe festgelegten Datum und zu den Bedingungen.
  • Vorrecht auf das Vermögen der Gesellschaft im Konkursfall. Mit anderen Worten, wenn das Unternehmen gezwungen ist, seine Vermögenswerte zu verkaufen oder zu liquidieren, wird das erhaltene Geld vor den Aktionären an die Anleihegläubiger ausgezahlt.

Vorteile für Anleihegläubiger

Grundsätzlich gilt die Stellung der Anleihegläubiger aufgrund des Vorkaufsrechts über das Vermögen der emittierenden Gesellschaft im Konkursfall als sicherer als die der Aktionäre.

Andererseits genießen Anleihegläubiger auch eine größere Sicherheit beim Erhalt von Zahlungen. Sowohl die Höhe als auch die Termine, an denen sie Kapital und Zinsen (Kupons) erhalten, werden ab dem Zeitpunkt der Emission der Anleihe festgelegt. Schließlich können Anleihegläubiger auch von der Wertsteigerung ihrer Wertpapiere auf dem Sekundärmarkt profitieren. Diese Neubewertungen können vom Emittenten oder vom Markt vorgenommen werden.

  • Vom Emittenten: Wenn der Emittent seine Kreditbedingungen verbessert, d. h. seine Zahlungsfähigkeit erhöht, indem das Ausfallrisiko verringert wird, steigt der Kurs der Anleihe und der Anleihegläubiger könnte daher von einem Verkauf am Markt profitieren.
  • Am Markt: Wenn der Marktzins sinkt, wird die Rendite der Anleihe relativ attraktiver, so dass ihr Börsenkurs steigt.

Risiken der Anleihegläubiger

Die Position der Anleihegläubiger ist zwar grundsätzlich sicherer als die der Aktionäre, unterliegt aber auch der finanziellen Leistungsfähigkeit des Emittenten. Mit anderen Worten, der Anleihegläubiger könnte 100 % des investierten Kapitals verlieren, wenn das betreffende Unternehmen oder die betreffende Regierung in Konkurs geht und die Zahlung nicht leisten kann.

Andererseits kann der von der Anleihe gebotene Zinssatz nicht ausreichen, um zu decken der Inflationseffekt. Wenn die Kurse um 4 % steigen und die Anleihe einen Kupon von 3 % zahlt, hat der Anleihegläubiger einen realen Nettokapitalverlust. Das gleiche würde eintreten, wenn die Anleihe auf eine Fremdwährung lautet und diese gegenüber der Landeswährung abwertet.

Schließlich sehen sich Anleihegläubiger drei weiteren Risiken ausgesetzt, wenn sie ihre Wertpapiere vor Fälligkeit auf dem Sekundärmarkt verkaufen wollen. Unabhängig davon, ob sich die Bonität des Emittenten verschlechtert oder die Zinsen steigen, kann der Anleihegläubiger sein Wertpapier nur unter dem Kaufpreis verkaufen. Wenn die betreffende Anleihe illiquide ist, könnte ihr sofortiger Verkauf ebenfalls nur unter Annahme eines erheblichen Abschlags erfolgen.

Anlagebeispiel als Anleihegläubiger

Ein Anleiheinvestor stößt auf zwei Anlagemöglichkeiten, eine Anleihe des Unternehmens XYZ und eine weitere nach dem Land ABC. Beide Anleihen haben einen Nennwert von 1.000 € und eine Laufzeit von 10 Jahren. Nach der Bewertung der Anleihen erhält der Anleger beide Renditen. Die Unternehmensanleihe bietet 4% pro Jahr und die Staatsanleihe 1%.

Was ist die beste Option für den Anleihegläubiger?

Um die beste Entscheidung zu treffen, muss der Anleihegläubiger neben der Berücksichtigung seiner Risikotoleranz das Rentabilitäts-Risiko-Binomial beider Anlagen beurteilen. Grundsätzlich ist die Staatsanleihe sicherer als die Unternehmensanleihe und bietet deshalb eine geringere Rendite. Aufgabe des Anleihegläubigers sollte daher sein zu analysieren, ob die außerordentliche Rendite (Risikoprämie) von 3 Prozentpunkten (4% -1%) der XYZ-Unternehmensanleihe das damit verbundene außerordentliche Risiko ausgleicht.