Mario Draghi erschien auf einer Pressekonferenz und erklärte die neuen Prognosen der EZB und die Maßnahmen, die sie ergreifen wird. In seinen Statements betonte er, die Zinsen auf dem aktuellen Niveau zu halten und dem Markt auch mehr Liquidität zuzuführen.
Die wirtschaftliche Expansion hat sich abgeschwächt und das Wachstum hat sich abgeschwächt. Unser Kollege Francisco Coll hat es bereits in seinem letzten Artikel über Wachstumsperspektiven vorangetrieben. In dem Maße, wie globale Risiken immer präsenter wurden, hat das BIP der Eurozone an Schwung verloren.
Die jüngsten Äußerungen des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) machen deutlich, dass es sich nicht um Spekulationen handelt. Die wirtschaftliche Abschwächung ist vorhanden und die Europäer müssen sie so gut wie möglich überstehen.
Konkret hat die EZB vier Maßnahmen zur Bekämpfung des Abschwungs veröffentlicht:
- Die Zinsen bleiben unverändert.
- Die EZB wird den Kapitalbetrag der im Rahmen des Wertpapierrückkaufprogramms erworbenen Wertpapiere weiterhin reinvestieren.
- Ein neues Liquiditätsspritzprogramm namens LTRO-III.
- Die Kreditgeschäfte des Eurosystems werden wie bisher fortgeführt.
Unveränderte Zinssätze und Wiederanlage
Aus den ersten beiden Maßnahmen lassen sich klare Schlussfolgerungen ziehen. Einerseits war klar, dass die Europäische Zentralbank (EZB) in einem Umfeld der Verlangsamung keine Zinserhöhung (restriktive Geldpolitik) in Erwägung ziehen konnte. Es würde keinen Sinn machen. Möglichst mehr, wenn die EZB auch zu Beginn des Wirtschaftswachstums eine sehr expansive Geldpolitik verfolgt hat.
- OPF-Zinssatz: 0%
- Grenzkreditfazilität: 0,25%
- Einfache Einzahlung: -0,40%
Der Rückzug von Anreizen muss schrittweise erfolgen und kann angesichts der Fragilität der gegenwärtigen Volkswirtschaften nicht überstürzt erfolgen. Darauf hatten Analysten bereits hingewiesen. Der Entzug von Reizen musste und musste durchgeführt werden, aber er wird nicht über Nacht geschehen.
Auf der anderen Seite hat Mario Draghi neben der Beibehaltung der Zinsen angedeutet, dass die EZB weiterhin das Geld aus den Vermögenswerten des Programms zum Ankauf von Vermögenswerten reinvestieren wird. Mit anderen Worten, wenn sie ausläuft, wird sie die Vermögenswerte zurückkaufen, die sie gekauft hat, um die Wirtschaft anzukurbeln. Und nicht nur das, sondern wird dies auch noch so lange tun, wie es benötigt wird.
Neue Liquiditätsspritzen: TLTRO-III
Ein Zeichen dafür, dass es Europa nicht so gut geht, wie es gerne wäre, ist die Veröffentlichung eines neuen Konjunkturprogramms. Mit anderen Worten, eine expansivere Geldpolitik.
Im Wesentlichen das TLTRO-III, das aus dem Akronym in English Targeted Longer-Term Refinancing Operations stammt. Mit anderen Worten, klar und auf Spanisch gesprochen, handelt es sich um längerfristige Refinanzierungsgeschäfte, die sich an eine Zielgruppe richten. Wer ist diese Zielgruppe? Unternehmen und Familien. Das heißt, die EZB gewährt den Banken diese Liquiditätsspritze unter der Bedingung, dass der Kredit an die Realwirtschaft geht.
Im Gegenzug dafür, dass die Kredite an die Realwirtschaft fließen, erhalten sie bessere Konditionen. Das heißt, eine höhere Laufzeit und ein niedrigerer Zinssatz. Und damit unterscheiden sie sich von den Basiskrediten, die die EZB den Banken anbietet.
Damit nicht genug, werden die Auktionen, über die dem Eurosystem Kredite gewährt werden, vollständig vergeben. Kredite werden den Banken also weiterhin zur Verfügung gestellt. Alles mit dem Ziel, die Wirtschaft am Laufen zu halten.
Der Euro schwächelt gegenüber dem Dollar
Das EUR / USD-Paar erlitt im Tagesverlauf einen Rückgang von knapp über 1% und verzeichnete damit seinen bisher größten Rückgang in diesem Jahr.
Damit setzt sich der seit 2018 anhaltende Abwärtstrend fort, dh der Dollar wird stärker und der Euro schwächer. Was beim Blick auf das Panorama nicht verwundert.
- Federal Reserve (FED): Restriktive Geldpolitik
- Europäische Zentralbank EZB): Expansive Geldpolitik
Leitfaden zu den Auswirkungen der Geldpolitik auf Forex
Vor diesem Hintergrund und solange sich die Perspektiven der Anleger nicht ändern, ist es leicht zu glauben, dass der Euro gegenüber dem Dollar weiter abwerten wird. Zudem fliehen viele Anleger aus Angst vor einer weiteren Abschwächung aus dem Euro.